Worth Watching: Shakespeare in Love – London feiert seinen Dichter

London feiert William Shakespeare

Vor rund 400 Jahren starb William Shakespeare, der bedeutendste Dramatiker aller Zeiten. Rechtzeitig zu seinem Todestag habe ich mich für Arte Metropolis in der britischen Kapitale auf die Spuren des Meisters begeben und dabei einige Londoner getroffen, für die sich auch heute noch alles um den großen Dichter aus Stratford upon Avon dreht.

Ganz London liest Shakespeare. Foto: Ingo Brunner / Kobalt
Ganz London liest Shakespeare. Foto: Ingo Brunner / Kobalt

Zum Beispiel den Poeten und Shakespeare-Kenner Niall McDevitt, der mich gemeinsam mit dem preisgekrönten Choreographen James Cousins nach Blackfriars, in die Gegend geführt hat, in der Shakespeare lebte und viele seiner Werke schrieb. McDevitt bezeichnet sich selbst als Bardolator, also Shakespeare-Verehrer und ist sich auch was die Verschwörungstheorien um Shakespeare angeht sicher: Das Genie hat all seine Werke selbst geschrieben.

Auf den Spuren von William Shakespeare. Foto: Ingo Brunner Kobalt
Auf den Spuren von William Shakespeare. Foto: Ingo Brunner / Kobalt

Box in a suitcase auf Shakespeares Spuren

Jenny Tiramani hingegen, die bekannteste Kostümdesignerin Großbritanniens und Expertin für das Elisabethanische Zeitalter, will das gar nicht so genau wissen, sie liebt das Mysterium um die Identität des Dichters. Statt sich wilden Spekulationen hinzugeben hat Jenny mich in die Kostümwerkstatt Sands Films gebracht, einen geradezu magischen Ort, an dem die Kostüme für große Shakespeare-Verfilmungen wie Roland Emmerichs „Anonymus“ oder „Romeo and Juliet“ entstanden sind.

Außerdem habe ich mit Jenny Shakespeares Globe besucht, denn nirgendwo in London kommt man Shakespeare so nah, wie in der historischen Theaterkulisse, in der er die meisten seiner Stücke zeigte. Zwar brannte das Gebäude schon vor Jahrhunderten bis auf die Grundmauern ab, aber für Jenny, die hier zehn Jahre lang als Kostümdirektorin gearbeitet hat, ist auch die detailgetreue Rekonstruktion des Theaters immer noch eine große Inspiration. Und wer direkt vor dem Globe hinunter ans Ufer der Themse geht, der kann mit etwas Glück, da ist sich die Britin sicher, sogar noch Scherben aus Shakespeares Zeit finden.

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Shakespeare Fan in London. Foto: Ingo Brunner / Kobalt

Shakespeare im 21. Jahrhundert

Auch in der zeitgenössichen Kulturszene Londons ist Shakespeares Präsenz heute noch größer als gedacht – wenn auch manchmal erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Der preisgekrönte Choreograf James Cousins, der „As you like it“ in Tanz übersetzt, katapultiert den Meister ebenso gelungen ins 21. Jahrhundert wie sein Kollege Ryan McBryde. Während Cousins die Komödie des Dichters auf ihre Bewegungen reduziert ist der Regisseur, der vor einiger Zeit mit seinem „Hamlet!“ Musical selbst Stephen Frears begeisterte, ist gerade dabei in Camden Town Shakespeares „Sommernachtstraum“ als glitzernde Studio 54 Version in der Disco zu inszenieren.

James Cousins übersetzt Shakespeare in modernen Tanz. Foto: Ingo Brunner /Kobalt
James Cousins übersetzt Shakespeare in modernen Tanz. Foto: Ingo Brunner /Kobalt

Für Box in a suitcase blieb während der Reise wenig Zeit. Dafür aber ist der ganze Metropolenreport „Shakespeares London“ jetzt online bei Arte Metropolis zu sehen.

PS: Meinen Cityreport London könnt Ihr Euch hier mit dem Passwort Bottegaberlin ansehen.

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